Stabilan® 400

Der Standard gegen Lagergetreide.

Präparat zur Halmfestigung in allen Getreidearten.

Stabilan 400
Amtl. Pfl. Reg. Nr. 2206-0
Handelsform: 10 Liter

Vorteile

  • Schützt vor Lagerung des Getreides durch Verstärkung der Halmwand
  • Unterstützt die Wirkung von Fungiziden gegen die Halmbruchkrankheit
  • Bewährt und kostengünstig
  • Mischbar mit Herbiziden in der frühen Anwendung

Wirkstoff

Chlormequat (310,2 g/l; 29 Gew.-%) als Chlormequatchloride (400 g/l; 37,4 Gew.-%), SL (Wasserlösliches Konzentrat)

Zugelassene Anwendungen

Schaderreger Kultur Aufwandmenge
Halmfestigung Sommergetreide
(Hartweizen, Weichweizen, Gerste, Roggen, Triticale, Hafer),
Wintergetreide
(Hartweizen, Weichweizen, Gerste, Roggen, Triticale, Hafer) und Dinkel
im Ackerbau im Freiland mit 3,75 l/ha in 150 bis 450 l Wasser/ha ab Stadium 21 (Erster Bestockungstrieb sichtbar: Beginn der Bestockung) bis Stadium 39 (Ligula (Blatthäutchen)-Stadium: Blatthäutchen des Fahnenblattes gerade sichtbar, Fahnenblatt voll entwickelt) spritzen.
Max. 1 Anwendung.
Halmfestigung Sommergetreide
(Hartweizen, Weichweizen, Gerste, Roggen, Triticale, Hafer),
Wintergetreide
(Hartweizen, Weichweizen, Gerste, Roggen, Triticale, Hafer) und Dinkel
im Ackerbau im Freiland in 150 bis 450 l Wasser/ha im Splittingverfahren spritzen.
1. Anwendung mit 1,875 I/ha ab Stadium 21 (Erster Bestockungstrieb sichtbar: Beginn der Bestockung) bis Stadium 29 (Ende der Bestockung: Maximale Anzahl der Bestockungstriebe erreicht)
2. Anwendung mit 1,875 I/ha ab Stadium 30 (Beginn des Schossens: Haupttrieb und Bestockungstriebe stark aufgerichtet, beginnen sich zu strecken. Ährenspitzen mind. 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt) bis Stadium 39 (Ligula (Blatthäutchen)-Stadium: Blatthäutchen des Fahnenblattes gerade sichtbar, Fahnenblatt voll entwickelt).
Max. 2 Anwendungen im Abstand von mind. 7 Tagen.
Halmfestigung Sommergetreide
(Hartweizen, Weichweizen, Gerste, Roggen, Triticale, Hafer),
Wintergetreide
(Hartweizen, Weichweizen, Gerste, Roggen, Triticale, Hafer) und Dinkel
im Ackerbau im Freiland in 150 bis 450 l Wasser/ha im Splittingverfahren spritzen.
1. Anwendung mit 1,75 l/ha ab Stadium 21 (Erster Bestockungstrieb sichtbar: Beginn der Bestockung) bis Stadium 29 (Ende der Bestockung: Maximale Anzahl der Bestockungstriebe erreicht)
2. Anwendung mit 2 l/ha ab Stadium 30 (Beginn des Schossens: Haupttrieb und Bestockungstriebe stark aufgerichtet, beginnen sich zu strecken. Ährenspitzen mind. 1 cm vom Bestockungsknoten entfernt) bis Stadium 39 (Ligula (Blatthäutchen)-Stadium: Blatthäutchen des Fahnenblattes gerade sichtbar, Fahnenblatt voll entwickelt).
Max. 2 Anwendungen im Abstand von mind. 7 Tagen.

Wartefrist
Keine Wartefristen.

Anwendungshinweise

Wirkungsweise
Der Wirkstoff Chlormequat wird von der Pflanze hauptsächlich über das Blatt, aber auch über die Wurzel aufgenommen. Stabilan® 400 verkürzt den Getreidehalm, vergrößert den Halmdurchmesser und verstärkt die Halmwand. Dadurch verbessert Stabilan® 400 die Standfestigkeit und vermindert die Auswirkungen der Halmbruchkrankheit (Pseudocercosporella herpotrichoides). Die Wirkung von Fungiziden gegen die Halmbruchkrankheit wird unterstützt.
Kommt es trotz Stabilan® 400 Anwendung zur Lagerung, so tritt diese später und in der Regel in geringerem Ausmaß ein.

Hinweise zur sachgerechten Anwendung

Anwendungsempfehlungen für den Ackerbau
Stabilan® 400 wird in Getreidebeständen eingesetzt, wo mit Lagerung gerechnet werden muss. Nicht empfohlen wird der Einsatz von Stabilan® 400 in dünnen, mangelhaft ernährten Beständen, auf Böden mit ungünstigem Kalkzustand, bei Staunässe und bei Trockenschäden.
Bei Düngung mit Kalkstickstoff ist zu beachten, dass Stabilan® 400 erst nach Überwindung des Wachstumsschockes eingesetzt werden soll. Durch Stabilan® 400 verkürztes Getreide kann durch Unkräuter leichter überwachsen werden. Deshalb ist bei Einsatz von Stabilan® 400 sorgfältige Bekämpfung von Unkraut und Ungras unerlässlich.
Nach der Spritzung mit Stabilan® 400 sollte es mindestens 1 Stunde lang nicht regnen, um den Effekt der Spritzung zu gewährleisten.

Besondere Hinweise
Stroh von behandeltem Getreide nicht für Kultursubstrate verwenden. Abtrift auf benachbarte Nicht-Getreidekulturen ist zu vermeiden, da sonst dort ebenfalls Verkürzungen der Pflanzentriebe auftreten können. Untersaaten (Klee) werden durch Stabilan® 400 praktisch nicht nachteilig beeinflusst.

Verträglichkeit
Nach bisherigen Erfahrungen ist Stabilan® 400. in allen Getreidesorten gut verträglich.

Anwendungstermine
Die Wirkung von Stabilan® 400 ist vom Einsatzzeitpunkt abhängig. Folgende Stadien haben sich bewährt:

Winterweizen:
Ab Bestockungsbeginn bis 1-Knoten-Stadium (Stadium 21 bis 31). Dies entspricht einer Wuchshöhe von 10 - 25 cm des Weizens. Der optimale Termin ist die Hauptbestockung (Stadium 25).

Sommerweizen:
Ab Bestockungsbeginn bis Bestockungsende (Stadium 21 bis 29). Der optimale Termin ist die Hauptbestockung (Stadium 25).

Roggen und Triticale:
Vom Beginn des Schossens (Stadium 30) bis zum Erscheinen des letzten Blattes (Stadium 37).

Hafer:
Vom 2-Knoten-Stadium (Stadium 32) bis zum Ligula (Blatthäutchen)-Stadium (Stadium 39).

Aufwandmengen
Die einzelnen Kulturarten und Sorten können standortabhängig unterschiedlich auf Stabilan® 400 reagieren. Beachten Sie auch die sorten- und standortdifferenzierten Aufwandmengenempfehlungen der Züchter und der örtlich zuständigen Beratungsorgane!
Als Richtwerte können folgende Aufwandmengen empfohlen werden, wobei für das pannonische Trockengebiet entsprechend höhere Werte anzusetzen sind:

Winterweizen:
Sorten

  • mit guter Standfestigkeit: 0,5 bis 2,0 l/ha
  • mit normaler Standfestigkeit: 2,0 bis 3,0 l/ha
  • mit unterdurchschnittlicher Standfestigkeit: 3,0 bis 3,75 l/ha

Sommerweizen:
Je nach Sorte 0,5 bis 2,0 l/ha.

Winterroggen und Triticale:
Alle Sorten 3,0 bis 3,75 l/ha.
In Kombination mit einem Halmbruchfungizid ist eine Verringerung der Aufwandmenge um 1,0 l/ha möglich.

Hafer:
3,75 l/ha
Standfeste Sorten 3,0 l/ha.

In Anbaulagen, wo mit verstärktem Auftreten der Halmfliege gerechnet werden muss, soll Stabilan® 400 nicht in Sommerweizen eingesetzt werden.
Die Wirkung von Stabilan® 400 ist bei Roggen und Triticale auch standortbedingt unterschiedlich. Besonders gute Wirkung ist auf den Verwitterungsböden des Wald- und des Mühlviertels sowie im Kärntner Becken festzustellen, während die Wirkung im Trockengebiet oft weniger augenfällig ist.

Schadensverhütung
Abtrift auf Nichtgetreidekulturen vermeiden!
Untersaaten werden durch Stabilan® 400 praktisch nicht nachteilig beeinflusst.
Spritzgeräte sofort nach Gebrauch gründlich mit viel Wasser reinigen. Vom konzentrierten Produkt benetzte Metallteile des Spritzgerätes sofort gründlich abspülen.
Reste des Präparates und der Spritzbrühe nicht in Gewässer einbringen!

Hinweise zur Anwendungstechnik

Mischbarkeit
Stabilan® 400 ist mit den im Getreidebau üblichen Herbiziden mischbar, wobei bei Kombination mit wuchsstoffhaltigen Herbiziden (z. B. Dicopur®- und Duplosan®-Präparate) die Stabilan® 400 Aufwandmenge um 0,5 l/ha gesenkt werden kann, solange die Mindestmenge von 0,5 l/ha Stabilan® 400 nicht unterschritten wird.
Im Hafer soll Stabilan® 400 nicht mit Herbiziden kombiniert werden.
Stabilan® 400 ist außerdem mischbar mit Fungiziden wie Mystic® 250 EW und Tazer® 250 SC sowie mit Blattdüngern oder Harnstoff. Grundsätzlich ist auf Übereinstimmung der Anwendungstermine der Mischungspartner zu achten. Mischungen möglichst umgehend ausbringen.

Herstellung der Spritzbrühe
Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen!

  1. Tank zu 1/2 bis 3/4 mit Wasser füllen.
  2. Rührwerk einschalten.
  3. Stabilan® 400 in Tank schütten.
  4. Restliche Wassermenge auffüllen; die Wasserzuleitung unter die Wasseroberfläche verhindert ein Schäumen der Lösung. Wasserschlauch nicht direkt in die Spritzbrühe eintauchen, da die Gefahr des Brühe-Rückflusses bei Druckabfall in der Wasserleitung besteht. Fülltrichter verwenden, der in die Spritzbrühe eintaucht. Vor der Behandlung Gerät auslitern und Düsenausstoß kontrollieren. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser mehrmals gründlich ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.

Spritzenreinigung
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gereinigt werden:

  • Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche ausbringen.
  • Ca. 10-20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten.
    Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.
    Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Maßnahmen im Unglücksfall

Erste-Hilfe-Maßnahmen

  • Erste-Hilfe-Maßnahmen allgemein:
    In allen Zweifelsfällen oder bei anhaltendenden Symptomen, Arzt aufsuchen.
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Einatmen:
    Die Person an die frische Luft bringen und für ungehinderte Atmung sorgen.
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Hautkontakt:
    Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen. Sofort mit Seife und viel Wasser abwaschen. Bei anhaltenden Symptomen, Arzt aufsuchen.
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Augenkontakt:
    Sofort bei weit geöffneten Lidern anhaltend mit Wasser spülen. Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
  • Erste-Hilfe-Maßnahmen nach Verschlucken:
    Mund ausspülen. KEIN Erbrechen herbeiführen. Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Etikett vorzeigen.

Hinweise für den Arzt
Es treten Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbruch, Diarrhö, Speichelfluss, Herzbeschwerden, Bewusstlosigkeit, Sehstörungen auf. Symptomatisch behandeln.

Brand

  • Geeignete Löschmittel:
    Sprühwasser, Pulver, CO2, Schaum.
  • Ungeeignete Löschmittel:
    Wasser im Vollstrahl.

Lösch- und Brandrückstände nicht in Gewässer bzw. Kanalisation gelangen lassen.

Sonstige Auflagen und Hinweise
Die Lagerung, der Transport und die Anwendung eines Pflanzenschutzmittels unterliegen weiteren gesetzlichen Beschränkungen.

Hinweise für Transport und Lagerung

Transport
ADR/RID 8/III / UN1760

Lagerung
LGK 8B/8A (Lagerklasse nach VCI)

Nicht transportieren und lagern bei Temperaturen unter 0 °C und über 40 °C. Bei tiefen Temperaturen kann ein Auskristallisieren des Wirkstoffes erfolgen. Die Kristalle lösen sich jedoch bei Erwärmung über 10 °C leicht auf (Behälter warm stellen und öfters schütteln).

Gefahrenhinweise

Achtung

  • Vorsicht, Pflanzenschutzmittel!
  • Kann gegenüber Metallen korrosiv sein.
  • Gesundheitsschädlich bei Verschlucken oder Hautkontakt.
  • Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
  • Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt die Gebrauchsanleitung einhalten.
  • Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.
  • Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
  • Nur in Originalverpackung aufbewahren.
  • Nach Gebrauch die Hände, Unterarme und das Gesicht gründlich waschen.
  • Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
  • Schutzhandschuhe, Schutzkleidung tragen.
  • BEI VERSCHLUCKEN: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
  • BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser waschen.
  • Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
  • Besondere Behandlung (siehe ergänzende Erste-Hilfe-Anleitung auf dem Kennzeichnungsetikett)
  • Mund ausspülen.
  • Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen.
  • Verschüttete Mengen aufnehmen, um Materialschäden zu vermeiden.
  • Inhalt / Behälter einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuführen.
  • Jeden unnötigen Kontakt mit dem Mittel vermeiden. Missbrauch kann zu Gesundheitsschäden führen.
  • Originalverpackung oder entleerte Behälter nicht zu anderen Zwecken verwenden.
  • Für Kinder und Haustiere unerreichbar aufbewahren. Eine nicht bestimmungsgemäße Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Nur für berufliche Verwender zulässig. Weitere behördliche Auflagen siehe (innenliegende) Gebrauchsanweisung.
  • Mittel und/oder dessen Behälter nicht in Gewässer gelangen lassen. (Ausbringungsgeräte nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern reinigen/indirekte Einträge über Hof- und Straßenabläufe verhindern.)
  • Zum Schutz von Gewässerorganismen bzw. Nichtzielpflanzen nicht auf versiegelten Oberflächen wie Asphalt, Beton, Kopfsteinpflaster (Gleisanlagen) bzw. in anderen Fällen, die ein hohes Abschwemmungsrisiko bergen, ausbringen.
  • Sonstige Auflagen und Hinweise
    Beim Umgang mit dem unverdünnten Mittel geeignete Arbeitskleidung und Handschuhe tragen.
    Beim Umgang mit dem verdünnten Mittel geeignete Arbeitskleidung tragen.
    Bei Nachfolgearbeiten auf/in behandelten Flächen/Kulturen Arbeitskleidung tragen.
    Eine Kombination der Anwendungen ist nicht zulässig. Hinweis zum Mittelaufwand: Die einzelnen Sorten können standortabhängig verschieden reagieren; auf die regionalen Empfehlungen der Fachberatung wird verwiesen.

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