Allgemeines
Für alle Pflanzenschutzmittel gilt:
Entsorgung
- Sonderabfallstoff/Problemstoff
- Nicht mit dem Hausmüll entsorgen.
- Reste nicht in den Ausguss oder das WC entleeren.
- Zur Problemstoffsammelstelle bringen.
- Restenleerte Behälter sind dem Sammel- und Verwertungssystem zuzuführen.
Maßnahmen im Unglücksfall
- Flüssige Produkte:
Werden Packungen beschädigt und läuft Inhalt aus, Flüssigkeit mit saugfähigem Material (z.B. Sägemehl) aufsaugen. Material mit defekten Packungen in stabile, festverschließbare, eindeutig gekennzeichnete Kunststoffbehälter packen. Verschmutzte Umgebung mit feuchtem Lappen reinigen und Lappen ebenfalls mit den Abfällen vorschriftsgemäß entsorgen. Benetzte Körperteile gründlich waschen
- Feste Produkte:
Werden Packungen beschädigt und läuft der Inhalt aus, sofort zusammenkehren, nicht mit Wasser wegspülen. Material mit defekten Packungen instabile, fest verschließbare, eindeutig gekennzeichnete Kunststoffbehälter packen. Verschmutzte Umgebung mit feuchtem Lappen reinigen und Lappen ebenfalls mit den Abfällen entsorgen. Benetzte Körperteile gründlich waschen.
Wichtiger Hinweis
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformation lesen. Gefahren- und Sicherheitshinweise beachten.
Vorsichtsmaßnahmen
- Pflanzenschutzmittel stets in Originalpackungen und unter Verschluss aufbewahren und nicht in die Hände von Kindern gelangen lassen.
- Behälter dicht verschlossen halten. Pflanzenschutzmittel sind kühl, aber frostfrei und trocken an einem gut belüfteten Ort, der möglichst weit von Wohnungen und Lagerräumen für Lebens- und Futtermittel entfernt sein soll, aufzubewahren.
- Arbeiten mit Pflanzenschutzmitteln nur zuverlässigen, körperlich und geistig geeigneten Personen übertragen. Diese sind über die Gefahren beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen entsprechend zu unterrichten. Kinder, Schwangere, stillende Mütter sowie Kranke dürfen nicht mit Pflanzenschutzarbeiten befasst werden. Personen, die Arzneimittel nehmen oder Hautverletzungen haben, sind besonders gefährdet (Arzt befragen).
- Etikett und Gebrauchsanweisung sorgfältig lesen und Gefahrenhinweise sowie spezielle Vorsichtsmaßnahmen beachten! Besondere Vorsicht ist beim Umgang mit unverdünnten Pflanzenschutzmitteln geboten.
- Bei der Arbeit mit Pflanzenschutzmitteln geeignete Schutzkleidung tragen.
- Spritzbrühen nach Möglichkeit im Freien ansetzen; sonst für gute Lüftung sorgen; keinesfalls in bewohnten Räumen, in Küchen, Ställen oder Lagerräumen für Lebens- und Futtermittel ansetzen.
- Die Behälter der Mittel sorgfältig entleeren und nach Ansetzen der Spritzbrühen nachspülen. Den Bedarf an Spritzbrühen genau berechnen und nur die tatsächlich benötigte Menge ansetzen!
- Beim Herstellen der Spritzbrühe keine Küchen- oder Essgeräte, Tränk- oder Futterkübel, Waschgefäße usw. verwenden, sondern nur für Pflanzenschutz-Zwecke bestimmte und besonders gekennzeichnete Geräte. Die mit Pflanzenschutzmitteln in Berührung gekommenen Geräte sofort nach der Arbeit gründlich mit Wasser waschen.
- Angesetzte Spritzbrühen sowie die unverbrauchten Mittelmengen und die benutzten Geräte nicht unbeaufsichtigt stehen lassen, insbesondere vor Kindern sichern. Gefahr für Nutztiere!
- Zur Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln nur einwandfrei funktionierende Geräte benützen. Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen. Überdosierungen vermeiden.
- Bei der Arbeit nicht essen, rauchen oder trinken. Vor, während und nach der Arbeit keinen Alkohol trinken.
- Einatmen von Staub, Spritzwolken, Dämpfen oder Gasen unbedingt vermeiden. Besondere Vorsicht in hochwüchsigen Anlagen (Obstanlagen, Weingärten).
- Berührung des Mittels mit Augen und Haut vermeiden, verstopfte Düsen keinesfalls mit dem Mund ausblasen.
- Spritzer sofort mit Wasser und Seife gründlich abwaschen, ebenso nach der Arbeit Gesicht und Hände gründlich waschen.
- Mit Pflanzenschutzmittel durchnässte Arbeitskleidung sofort wechseln.
- Bei ersten Anzeichen von Unwohlsein den Arzt aufsuchen oder rufen.
- Spritzbrühenreste und Spülflüssigkeit von Geräten nicht in Gewässer, Abflüsse, Entwässerungs- und Straßengräben, Schächte und Drainagen fließen lassen, sondern auf der behandelten Kultur verteilen. Keine Lachen stehen lassen.
- Personen, die längere Zeit oder regelmäßig mit Pflanzenschutzmitteln umgehen, sollten einer regelmäßigen ärztlichen Kontrolle unterliegen.
Vorbeugende Maßnahmen - Erste Hilfe
Auskunft und Beratung in Vergiftungsfällen erteilt:
Vergiftungsinformationszentrale
Tel.: 01 / 406 43 43
Wenn sich bei der Arbeit (oder danach) Kopfschmerzen, starker Schweißausbruch, Übelkeit, Durchfall, Schwindelgefühl oder andere auffällige Gesundheitsstörungen zeigen, muss die Arbeit sofort eingestellt und der Vergiftete aus dem Arbeitsbereich gebracht werden.
Es ist umgehend ein Arzt hinzuzuziehen. Alles, was auf Art und Menge des Giftes hinweist (Gebrauchsanleitung, Verpackung, Rest von Pflanzenschutzmitteln, Erbrochenes usw.), für den Arzt bereithalten.
Der Vergiftete soll im Freien oder in einem gut gelüfteten Raum in die „stabile Seitenlage” gebracht werden.
Jede übermäßige Bewegung und Anstrengung muss vermieden werden.
Bei schwerer Vergiftung unverzüglich Rettung benachrichtigen! Ist dies nicht möglich, den Vergifteten so schnell wie möglich in ein Krankenhaus, eine Rettungsstation oder eine Arztpraxis bringen!
Die Erste-Hilfe-Maßnahmen sollen sofort, gegebenenfalls während des Transports des Vergifteten zum Krankenhaus, zur Rettungsstation oder zur Arztpraxis, vorgenommen werden.
Atemwege des Vergifteten freimachen! Bei Verlegung der Atemwege durch zurückfallende Zungenwurzel Kopf in den Nacken überstrecken. Mit dem Finger Fremdkörper (z.B. Zahnprothese) herausnehmen.
Beschmutzte und beengende Kleidung entfernen! Gesicht und Haut mit Wasser und Seife von Pflanzenschutz- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln reinigen.
Bei Giftaufnahme durch den Mund unbedingt die auf den Etiketten unter „Erste Hilfe“ empfohlenen Maßnahmen durchführen!
Niemals Rhizinusöl, Milch, Eiweißprodukte oder Alkoholika verabreichen, da diese Mittel die Resorption der Giftstoffe beschleunigen!
Bei Aussetzung der Atmung muss künstliche Atemspende gegeben werden! Die Atemspende mit dem Munde wird grundsätzlich von Mund zu Nase ausgeführt (unter Verwendung eines dazwischenliegenden Taschentuches). Bei künstlicher Atemspende muss der Vergiftete auf dem Rücken liegen und sein Kopf stark zurückgebeugt werden.
Die ersten Beatmungsstöße sind entscheidend! Nach 10–20 kräftigen Atemstößen 30 Sekunden Pause! Dann ohne Kraftanstrengung weiterbeatmen.
In vielen Fällen treten Unwohlsein bzw. die Vergiftungserscheinungen erst Stunden nach der Aufnahme des Pflanzenschutzmittels auf. Ist daher eine Vergiftung zu befürchten, da ein Verschlucken von Pflanzenschutzmitteln, eine anhaltende Benetzung der Haut oder ein längeres Einatmen von Spritznebel erfolgte, so ist mit den Gegenmaßnahmen, insbesondere Aufsuchen eines Arztes nicht zu warten, bis Unwohlbefinden auftritt. Der Erfolg der Hilfsmaßnahmen wird durch frühzeitige Behandlung wesentlich begünstigt. Insbesondere bei Kindern muss ohne jeden Verzug ein Krankenhaus aufgesucht werden. Aus demselben Grunde ist ein Unwohlsein am Abend nach dem Arbeiten mit Pflanzenschutzmitteln ernst zu nehmen und ein Arzt (Krankenhaus) zu konsultieren.
Generell sind die auf dem Etikett unter „Maßnahmen im Unglücksfall / Erste Hilfe“ angeführten Hinweise zu beachten.
Haftung
Handhabung und Anwendung unserer Produkte dürfen nur nach ihrer Gebrauchsanleitung erfolgen, da andernfalls Gesundheits- oder Sachschäden oder Wirkungsmängel nicht auszuschließen sind.
Durch sorgfältige Prüfung ist erwiesen, dass unsere Produkte bei Einhaltung unserer Gebrauchsanweisungen für die empfohlenen Zwecke geeignet sind. Da die Lagerung und Anwendung außerhalb unseres Einflusses liegt und wir nicht alle diesbezüglichen Gegebenheiten voraussehen können, schließen wir jede Haftung für eventuelle Schäden aus der Lagerung und Anwendung aus. Wir haften für gleichbleibende Qualität der Produkte, das Lagerungs- und Anwendungsrisiko tragen wir nicht.
Vielfältige, insbesondere auch örtliche und regional bedingte Einflussfaktoren können die Wirkung des Produkts beeinflussen. Hierzu gehören z.B. Witterungs- und Bodenverhältnisse, Kulturpflanzensorten, Fruchtfolge, Behandlungstermine, Aufwandmengen, Mischungen mit anderen Produkten, Auftreten wirkstoffresistenter Organismen (wie z.B. Pilzstämme, Pflanzen, Insekten), Spritztechnik etc. Unter besonders ungünstigen Bedingungen kann deshalb eine Veränderung in der Wirksamkeit des Mittels oder eine Schädigung an Kulturpflanzen nicht ausgeschlossen werden. Für solche Folgen kann der Hersteller oder der Vertreiber keine Haftung übernehmen.
Unsere Produkte dürfen nur in verschlossenen Originalverpackungen abgegeben werden.