Netzschwefel Stulln
Auf Bewährtes setzen.

Staubarmes, wasserdispergierbares Mikrogranulat zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten im Wein-, Obst-, Gemüse-, Acker- und Zierpflanzenbau sowie in Forstkulturen und gegen Kräusel- und Pockenmilbe im Weinbau. Verwendung im Haus- und Kleingartenbereich für die folgenden Indikationen zulässig: Echter Mehltau an Weinreben, Stachelbeeren, Gurken, Erbsen, Wurzel- und Knollengemüse und im Zierpflanzenbau, sowie Schorf und echter Mehltau an Kernobst.

Amtl. Pfl. Reg. Nr. 2915-0
Handelsformen: 10 kg, 25 kg

Vorteile

  • Das Kontaktfungizid zur Befallsminderung
  • Dient zur Unterstützenden Wirkung gegen Ramularia-Sprenkelkrankheit
  • Geeignet für die günstige Ertragsabsicherung in Trockengebiete
  • Anwenderfreundliche Granulatformulierung
  • Ausgezeichnete Schwebefähigkeit
  • Auch gegen Kräusel- und Pockenmilbe im Weinbau
  • Nebenwirkung auf Spinnmilben

Wirkstoff

Schwefel (796 g/kg, 79,6 Gew.-%), wasserdispergierbares Mikrogranulat (WG)

Wirkungsweise

Netzschwefel Stulln bildet an der Pflanzenoberfläche einen Schutzfilm, der die Sporenkeimung der Pilze verhindert. Die Wirkung ist vorbeugend, daher muss die Anwendung vor oder zu Infektionsbeginn erfolgen.

Zugelassene Anwendungen

Weinbau

Echter Mehltau (Oidium) [Erysiphe necator] an Weinreben (Freiland)
Spritzen oder sprühen, im Haus- und Kleingartenbereich nur spritzen
Anwendungszeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome; BBCH-Entwicklungsstadium 09 (Knospenaufbruch: grüne Triebspitzen deutlich sichtbar) bis Stadium 81 (Beginn der Reife, Beeren beginnen hell zu werden bzw. beginnen sich zu verfärben).
Aufwandmenge: max. 8 kg/ha in 1000 l Wasser/ha (Berechnungsbasis)
Aufwandmenge im Haus- und Kleingartenbereich: max. 80 g/100m2 in 10 l Wasser/100 m2 (Berechnungsbasis)
max. Anzahl der Anwendungen: 10; zeitl. Abstand: 7 Tage; Wartefrist: 28 Tage

In Abhängigkeit von der Bestandsdichte und dem Entwicklungsstadium der Kulturpflanze werden folgende Aufwandmengen festgelegt:

BBCH-Entwicklungsstadium Aufwandmenge Aufwandmenge im Haus- und Kleingartenbereich
bis Stadium 61 (Austrieb bis Beginn der Blüte) 1,5 – 4,0 kg/ha 15 – 40 g/100 m2
bis Stadium 71 (bis Fruchtansatz) 2,5 – 6,0 kg/ha 25 – 60 g/100 m2
ab Stadium 71 (ab Fruchtansatz) 4,0 – 8,0 kg/ha 40 – 80 g/100 m2

Kräusel- und Pockenmilbe (Calepitrimerus vitis und Eriophyes vitis) zur Befallsminderung an Weinreben (Freiland)
Spritzen

Obstbau

Schorf (Venturia spp.) an Kernobst zur Befallsminderung, mit befallsmindernder Wirkung gegen Spinnmilben (Freiland)
Spritzen oder sprühen, im Haus- und Kleingartenbereich nur spritzen
Anwendungszeitpunkt: bei Infektionsgefahr bzw. ab Warndiensthinweis; BBCH-Entwicklungsstadium 09 (Grüne Blattspitzen überragen Knospenschuppen um ca. 5 mm) bis Stadium 85 (Fortgeschrittene Fruchtreife: zunehmend sortentypische Intensität der Deckfarbe).
Aufwandmengen: Max. 8 kg/ha bzw. 2,7 kg/ha/m Kronenhöhe in 500 l Wasser/ha/m Kronenhöhe
Aufwandmenge im Haus- und Kleingartenbereich: max. 80 g/100 m2 bzw. 27 g/100 m2/m Kronenhöhe in 5 l Wasser/100 m2/m Kronenhöhe
max. Anzahl der Anwendungen: 14; zeitl. Abstand: 7 Tage; Wartefrist: 7 Tage.

Echter Mehltau (Podosphaera leucotricha) an Kernobst mit befallsmindernder Wirkung gegen Spinnmilben (Freiland)
Spritzen oder sprühen, im Haus- und Kleingartenbereich nur spritzen
Anwendungszeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome; BBCH-Entwicklungsstadium 09 (Grüne Blattspitzen überragen Knospenschuppen um ca. 5 mm) bis Stadium 85 (Fortgeschrittene Fruchtreife: zunehmend sortentypische Intensität der Deckfarbe).
Aufwandmengen: Max. 8 kg/ha bzw. 2,7 kg/ha/m Kronenhöhe in 500 l Wasser/ha/m Kronenhöhe
Aufwandmenge im Haus- und Kleingartenbereich: max. 80 g/100 m2 bzw. 27 g/100 m2/m Kronenhöhe in 5 l Wasser/100 m2/m Kronenhöhe
max. Anzahl der Anwendungen: 14; zeitl. Abstand: 7 Tage; Wartefrist: 7 Tage.

Gemüsebau

Echter Mehltau (Golovinomyces (Erysiphe) cichoracearum, Podosphaera (Sphaerotheca) fuliginea) an Gurken (Freiland)
Spritzen
Anwendungszeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome; BBCH-Entwicklungsstadium 13 (3. Laubblatt am Hauptspross entfaltet) bis Stadium 87 (70% der Früchte haben art-/sortentypische Fruchtausfärbung erreicht).
Aufwandmenge: 7,5 kg/ha in 200 – 1000 l Wasser/ha;
Aufwandmenge im Haus- und Kleingartenbereich: 75 g/100 m2 in 2 – 10 l Wasser/100 m2
max. Anzahl der Anwendungen: 6; zeitl. Abstand: 7 Tage; Wartefrist: 3 Tage.

Ackerbau

Echter Mehltau (Erysiphe graminis) an Gerste, Hafer, Weizen, Roggen, Triticale zur Befallsminderung (Freiland)
Spritzen
Anwendungszeitpunkt: BBCH-Entwicklungsstadium 15 (5-Blatt-Stadium) bis Stadium 69 (Ende der Blüte).
Aufwandmenge: 7,5 kg/ha in 200 – 400 l Wasser/ha
max. Anzahl der Anwendungen: 3; zeitl. Abstand: 7 Tage; Wartefrist: 35 Tage.

Zugelassene Anwendungsgebiete und Anwendungsbestimmungen für geringfügige Verwendungen gem. Art. 51 (5) VO (EG) Nr.: 1107/2009:

Beerenobst

Amerikanischer Stachelbeermehltau (Sphaerotheca mors-uvae) an Stachelbeeren (Freiland)
Spritzen
Anwendungszeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome, nach dem Austrieb.
Aufwandmenge: 4 kg/ha in 1000 l Wasser/ha
Aufwandmenge im Haus- und Kleingartenbereich: 40 g/100 m2 in 10 l Wasser/100 m2
Max. Anzahl der Anwendungen: 6; zeitl. Abstand: 7 Tage; Wartefrist: 7 Tage.

Gemüsebau

Echter Mehltau (Erysiphe pisi) an Gemüseerbsen (Freiland)
Spritzen
Anwendungszeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome.
Aufwandmenge: 1,5 kg/ha in 400 – 600 l Wasser/ha
Aufwandmenge im Haus- und Kleingartenbereich: 15 g/100 m2 in 4 – 6 l Wasser/100 m2
max. Anzahl der Anwendungen: 3; zeitl. Abstand: 14 Tage; Wartefrist: 7 Tage.

Echter Mehltau an Wurzel- und Knollengemüse (Freiland)
Spritzen
Anwendungszeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome.
Aufwandmenge: 1,5 kg/ha in 400 – 600 l Wasser/ha
Aufwandmenge im Haus- und Kleingartenbereich: 15 g/100 m2 in 4 – 6 l Wasser/100 m2
max. Anzahl der Anwendungen: 6; zeitl. Abstand: 7 Tage; Wartefrist: Festsetzung einer Wartefrist in Tagen ist nicht erforderlich.

Zierpflanzenbau

Echte Mehltaupilze in Zierpflanzenkulturen (Freiland)
Spritzen
Anwendungszeitpunkt: bei Befallsbeginn bzw. bei Sichtbarwerden der ersten Symptome.

In Abhängigkeit von der Höhe der Kulturpflanze werden folgende Aufwandmengen festgelegt:

Pflanzenhöhe Aufwandmenge Aufwandmenge im Haus- und Kleingartenbereich
bis 50 cm 2,5 kg/ha in 600 l Wasser/ha 25 g/100 m2 in 6 l Wasser/100 m2
50 - 125 cm 3,75 kg/ha in 900 l Wasser/ha 37,5 g/100 m2 in 9 l Wasser/100 m2
über 125 cm 5,0 kg/ha in 1200 l Wasser/ha 50 g/100 m2 in 12 l Wasser/100 m2

Max. Anzahl der Anwendungen: 15; zeitl. Abstand: 6 Tage; Wartefrist: Die Festsetzung einer Wartezeit ist nicht erforderlich.

Verträgliche Arten und Sorten im Freiland:

Botanischer Name Deutscher Name
Acer Ahorn
Ageratum houstonianum Leberbalsam
Antirrhinum majus Löwenmaul
Aquilegia Hybriden Akelei
Asparagus spp. Zierspargel
Aster spp. Aster
Cheiranthos cheiri Goldlack
Crataegus spp. Weiß- und Rotdorn
Dahlia Hybriden Dahlie, Georgine
Delphinium cultorum Rittersporn
Doronicum spp. Gemswurz
Freesia refracta Freesie
Fuchsia Hybriden Fuchsie
Gladiolus Hybriden Gladiole
Hellborus niger Christrose
Malus spp. Apfelsämlinge
Paeonia spp. Pfingstrose
Pelargonium spp. Pelargonia
Quercus spp. Eiche
Rosa spp. Rose
Solidago Goldrute
Tulipa spp. Tulpe

Forst

Echter Mehltau (Erysiphe (Microsphaera) alphitoides) an Eichen (Sämlinge und Jungpflanzen) im Freiland
Spritzen
Anwendungszeitpunkt: nach dem Austrieb, Frühjahr bis Sommer, vorbeugende Behandlung.
Aufwandmenge: 1,2 kg/ha in 200 – 600 l Wasser/ha.
Max. Anzahl der Anwendungen: 3; zeitl. Abstand: 10 Tage. Die Festsetzung einer Wartezeit ist nicht erforderlich.

Hinweise für Transport und Lagerung

Lagerbedingungen und Transport
LGK: 11
Vor Nässe schützen. Nicht über 40°C lagern. Paletten möglichst nicht stapeln.
Produkt bei Raumtemperatur im Originalgebinde so lagern, dass Betriebsfremde keinen Zutritt haben. Getrennt von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln lagern.

Maßnahmen im Unglücksfall

Hinweise zum Schutz des Anwenders
Dicht abschließende Schutzbrille tragen beim Umgang mit dem unverdünnten Mittel. Universal-Schutzhandschuhe (Pflanzenschutz) tragen beim Umgang mit dem unverdünnten Mittel und bei Ausbringung/Handhabung des anwendungsfertigen Mittels. Standardschutzanzug (Pflanzenschutz) und festes Schuhwerk (z.B. Gummistiefel) tragen bei der Ausbringung/Handhabung des anwendungsfertigen Mittels. Kopfbedeckung aus festem Stoff mit breiter Krempe tragen bei der Ausbringung/Handhabung des anwendungsfertigen Mittels in Raumkulturen.
Das Wiederbetreten der behandelten Flächen/Kulturen ist am Tage der Applikation nur mit der persönlichen Schutzausrüstung möglich, die für das Ausbringen des Mittels vorgegeben ist. Nachfolgearbeiten auf/in behandelten Flächen/Kulturen dürfen grundsätzlich erst 24 Stunden nach der Ausbringung des Mittels durchgeführt werden.
Innerhalb 48 Stunden sind dabei der Standardschutzanzug (Pflanzenschutz) und Universal-Schutzhandschuhe (Pflanzenschutz) zu tragen.

Erste Hilfe

Hinweise für den Arzt

Maßnahmen im Brandfall

Persönliche Schutzausrüstung verwenden. Im Brandfall, wenn nötig, umgebungsluftunabhängiges Atemschutzgerät tragen. Kontaminiertes Löschwasser getrennt sammeln, darf nicht in die Kanalisation gelangen.

Hinweise zur Anwendungstechnik

Herstellung und Anwendung der Spritzbrühe
Tank zu ¾ mit Wasser füllen, Rührwerk einschalten. Den zuvor in einem Eimer mit wenig Wasser angeteigten und gut durchgerührten Netzschwefel in den Tank geben. Tank mit Wasser auffüllen. Bis zum Ende der Spritzung die Brühe ständig in kräftiger Bewegung halten. Empfehlungen der Gerätehersteller beachten und Spritzgeräte regelmäßig kontrollieren und einstellen lassen. Keine Anwendung bei großer Hitze oder praller Sonne (Verbrennungsgefahr!).

Mischbarkeit
Netzschwefel Stulln ist mischbar mit vielen gebräuchlichen Pflanzenschutzmitteln. Dabei ist der Mischungspartner im Tank mit ¾ der Wassermenge vorzulegen und dann wie oben zu verfahren. Allerdings sind Unverträglichkeiten möglich! Daher Mischbarkeit vorher mit kleinen Mengen unbedingt testen! Nicht mit öligen Produkten mischen! Keine Anwendung auf Kulturen, die unter Stress stehen! Mischungen sofort vollständig aufbrauchen! Zubereitung und Gebrauch von Mischungen erfolgen ausschließlich auf Risiko des Anwenders. Hersteller und Händler übernehmen in diesem Fall keinerlei Gewähr!

Gefahrenhinweise