Dicopur® M
Der Spezialist für Problemfälle.

Unkrautbekämpfungsmittel gegen Ackersenf, Ackerdistel, Hederich, Hirtentäschel, Melde, Wicke, Winde u.a. in Winter- und Sommergetreide, im Grünland, in Gräsern, Kräutern und Leguminosen zur Saatguterzeugung, in Rotklee als Untersaat, in Kern- und Steinobst, im Wein- und Hopfenbau, in Weiden und Pappeln, im Zierpflanzenbau, auf Stillegungsflächen in Ginkgo, in Primula-Arten (Pharmazeutische Zwecke) und im Beerenobst.

Amtl. Pfl. Reg. Nr. 3052-0
Handelsformen: 1 Liter, 10 Liter

Vorteile

  • Zugelassen in allen Getreidearten und -sorten
  • Einsetzbar bis zum Fahnenblattstadium
  • Sicher auch bei fortgeschrittenem Wachstum der Distel
  • Einsatz gegen zweikeimblättrige Wurzelunkräuter
  • Wirkstoffverlagerung bis in die Wurzelspitzen
  • Nachhaltige Wirkung gegen Wurzelunkräuter

Wirkstoff

MCPA (500 g/I, 44,33 Gew.-%) (als Dimethylamin-Salz 612,35 g/I, 54,29 Gew.-%), wasserlösliches Konzentrat

Zugelassene Anwendungen

Schaderreger Kultur Aufwandmenge
zweikeimblättrigen Unkräutern Winterweichweizen, Winterhartweizen, Wintergerste, Winterroggen, Wintertriticale, Dinkel, Winterhafer, Sommerweichweizen, Sommerhartweizen, Sommergerste, Sommerroggen, Sommertriticale, Sommerhafer 1,5 I/ha in 200-400 I/ha Wasser im Frühjahr nach dem Auflaufen von Stadium 13 (3-Blatt-Stadium: 3. Laubblatt entfaltet, Spitze des 4. Blattes sichtbar) bis Stadium 39 (Ligula [Blatthäutchen]-Stadium: Blatthäutchen des Fahnenblattes gerade sichtbar, Fahnenblatt voll entwickelt) spritzen,
max. 1 Anwendung
zweikeimblättrigen Unkräutern Rotklee als Untersaat 1,5 I/ha in 200-600 I/ha Wasser nach dem Auflaufen der Kultur im Frühjahr spritzen,
max. 1 Anwendung
zweikeimblättrigen Unkräutern Wiesen und Weiden (Grünland) 2,0 I/ha in 200-600 I/ha Wasser während der Vegetationsperiode spritzen,
max. 1 Anwendung
zweikeimblättrigen Unkräutern Gräser, Kräuter, Leguminosen zur Saatguterzeugung 1,5 I/ha in 200-600 I/ha Wasser im Frühjahr nach dem Auflaufen,
max. 1 Anwendung
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Ackerkratzdistel, Ackerwinde Kern- und Steinobst 2,0 I/ha in 200-600 I/ha Wasser ab dem 1. Standjahr im Frühjahr und Sommer spritzen als Teilflächenbehandlung mit Abschirmvorrichtung,
max. 2 Anwendungen im Abstand von von mind. 60 Tagen
Ackerkratzdistel, Ackerwinde Stilllegungsflächen 1,5 I/ha in 200-400 1/ha Wasser während der Vegetationsperiode (Mai bis August, bei 15-20 cm Unkrauthöhe) spritzen als Teilflächenbehandlung,
max. 1 Anwendung
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Distel- und Winden- Arten Weide- und Pappel-Arten 2 I/ha (bezogen auf behandelte Fläche) in 200-600 I/ha Wasser im Frühjahr und Sommer nach dem Auflaufen der Unkräuter (bei 15-20 cm Unkrauthöhe) spritzen als Zwischenreihenbehandlung mit Abschirmvorrichtung,
max. 2 Anwendungen im Abstand von mind. 60 Tagen
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
zweikeimblättrigen Unkräutern Christbaum- und Schmuckreisigkulturen 2 l/ha (bezogen auf behandelte Fläche) in 200-600 I/ha Wasser während der Vegetationsperiode spritzen als Zwischenreihenbehandlung mit Abschirmvorrichtung,
max. 1 Anwendung
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
zweikeimblättrigen Unkräutern Weinreben 2 I/ha in 200-600 l/ha Wasser ab dem 3. Standjahr von Mai bis August ab Stadium 01 (Beginn des Knospenschwellens: Augen beginnen sich innerhalb der Knospenschuppen zu vergrößern) bis Stadium 55 (Gescheine [Infloreszenzen] vergrößern sich; Einzelblüten sind dicht zusammengedrängt) ODER Stadium 73 (Beeren schrotkorngroß, Trauben beginnen sich abzusenken) bis Stadium 81 (Beginn der Reife, Beeren beginnen hell zu werden (bzw. beginnen sich zu verfärben)) mit spritzen,
max. 1 Anwendung
zweikeimblättrigen Unkräutern, Ackerschachtelhalm Hopfen 1 I/ha (bezogen auf behandelte Fläche) in 400-600 l/ha Wasser ab Stadium 51 (lnfloreszenzknospen sichtbar) als Reihenbehandlung spritzen,
max. 1 Anwendung
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
Distel-, Winde-Arten Ginkgo 2 I/ha (bezogen auf behandelte Fläche) in 200-600 I/ha Wasser für pharmazeutische Zwecke im Frühjahr und Sommer nach dem Auflaufen der Unkräuter bei 15-20 cm Unkrauthöhe spritzen als Zwischenreihenbehandlung mit Abschirmvorrichtung,
max. 2 Anwendungen im Abstand von mind. 60 Tagen
Geringfügige Verwendung gemäß Artikel 51
zweikeimblättrigen Unkräutern Beerenobst 2 l/ha in 200- 600 l/ha Wasser im Freiland bei Vegetationsbeginn, Stadium 01 (Beginn des Knospenschwellens) bis Stadium 81 (Beginn der Reife bzw. Fruchtausfärbung) als Reihenbehandlung mit Abschirmvorrichtung spritzen.
Max. 1 Anwendung aber max. 2 Behandlungen in der Kultur bzw. je Jahr.
Geringfügige Verwendung gemäß Art. 51
Ackerwinde Beerenobst 2 l/ha in 200-600 l/ha Wasser im Freiland nach der Ernte, Juli bis Oktober als Reihenbehandlung mit Abschirmvorrichtung spritzen.
Max. 1 Anwendung aber max. 2 Behandlungen in der Kultur bzw. je Jahr.
Geringfügige Verwendung gemäß Art. 51
zweikeimblättrigen Unkräutern Primula-Arten
(Pharmazeutische Zwecke)
1,7 l/ha in 200-400 l/ha Wasser im Freiland nach dem Pflanzen, im Pflanzenjahr spritzen (Überkopfbehandlung).
Max. 1 Anwendung.
Geringfügige Verwendung gemäß Art. 51
zweikeimblättrigen Unkräutern Primula-Arten
(Pharmazeutische Zwecke)
1,7 l/ha in 200-400 l/ha Wasser im Freiland nach der Ernte, Anfang Mai, ab dem 2. Standjahr spritzen (Überkopfbehandlung).
Max. 1 Anwendung.
Geringfügige Verwendung gemäß Art. 51

Wartefristen
Getreide mit/ohne Rotkleeuntersaat, Weide- und Pappel-Arten, Stein- und Kernobst, Ziergehölze (Nadelgehölze), Ginkgo, Beerenobst und Primula-Arten: keine
Wiesen und Weiden: 14 Tage
Weinrebe: 14 Tage (Behandlung BBCH73-81)
Stilllegungsflächen: 28 Tage
Gräser, Kräuter und Leguminosen: 28 Tage (bei Nutzung zu Futterzwecken)
Hopfen: 35 Tage

Anwendungshinweise

Wirkung
Dicopur® M enthält den Wuchsstoff MCPA. Dieser wird über das Blatt der Unkräuter aufgenommen und führt zu einem übersteigerten Wachstum der empfindlichen Unkräuter. Getreide und Gräser werden aufgrund strenger Selektivität nicht beeinflusst.

Wirkungsspektrum

I. Winterweichweizen, Winterhartweizen, Wintergerste, Winterroggen, Wintertriticale, Dinkel, Winterhafer, Sommerweichweizen, Sommerhartweizen, Sommergerste, Sommerroggen, Sommertriticale, Sommerhafer mit/ohne Rotklee als Untersaat

II. Grünland (Wiesen und Weiden) und Gräser, Kräuter und Leguminosen zur Saatguterzeugung

III. Obst-, Wein- und Hopfenbau, Weide- und Pappel-Arten, Stilllegungsflächen, Christbaum- und Schmuckreisigkulturen, Ginkgo, Beerenobst, Primula- Arten

Hinweise zur sachgerechten Anwendung

Anwendungsempfehlungen

I. Winterweichweizen, Winterhartweizen, Wintergerste, Winterroggen, Wintertriticale, Dinkel, Winterhafer, Sommerweichweizen, Sommerhartweizen, Sommergerste, Sommerroggen, Sommertriticale, Sommerhafer
Im Frühjahr von BBCH 13-39.

II. Rotklee als Untersaat
Nachauflauf Frühjahr

III. Grünland (Wiesen und Weiden)
Während der Vegetationsperiode (Mai bis August)

IV. Gräser, Kräuter, Leguminosen zur Saatguterzeugung
Anwendung gegen zweikeimblättrige Unkräuter nach dem Auflaufen der Kultur im BBCH 13-39.
Anwendung gegen Ackerkratzdistel und Ackergänsedistel im Samenjahr im Nachauflaufverfahren im Frühjahr im BBCH 30-39.

V. Obstbau
Ab dem 1. Standjahr im Frühjahr und Sommer bei ca. 10-20 cm Unkrauthöhe. Keine Spritzung zur Zeit der Obstblüte vornehmen.
Anwendung im Splittingverfahren, 2 Behandlungen im Abstand von 2-3 Monaten. Vor der Spritzung sind vorhandene Wurzelschosser zu entfernen.

VI. Stilllegungsflächen
Anwendung bei wüchsigen Bedingungen bei 10-20 cm Unkrauthöhe.
Spritzung nur als Teilflächenbehandlung.

VII. Weide und Pappel
Anwendung bei wüchsigen Bedingungen bei 15-20 cm Unkrauthöhe.
Spritzung als Zwischenreihenbehandlung, in der Reihe als Unterblattspritzung.

VIII. Christbaum- und Schmuckreisigkulturen
Anwendung bei wüchsigen Bedingungen bei 15-20 cm Unkrauthöhe.
Spritzung als Zwischenreihenbehandlung mit Abschirmung.

IX. Weinbau
Ab dem 3. Standjahr im Frühjahr ab Beginn Knospenschwellen bis Beginn der Entwicklung von Blütenorganen oder im Sommer ab schrotkorngroßen Beeren bis Reifebeginn bei ca. 10-20 cm Unkrauthöhe. Spritzung als Reihenbehandlung. Keine Spritzung zur Zeit der Blüte vornehmen. Vor der Spritzung sind vorhandene Stockausschläge zu entfernen.

X. Hopfenbau
Ab Erreichen der Gerüsthöhe ab sichtbaren Blütenknospen bei ca. 10-20 cm Unkrauthöhe bei wüchsigen Bedingungen anwenden. Spritzung als Reihenbehandlung.

XI. Ginkgo (für pharmazeutische Zwecke)
Im Frühjahr und Sommer gegen Distel- und Winde-Arten nach dem Auflaufen der Unkräuter bei 15 - 20 cm Unkrauthöhe, Spritzung als Zwischenreihenbehandlung oder in der Reihe als Unterblattspritzung.

XII. Beerenobst
Bei Vegetationsbeginn im Stadium Beginn Knospenschwellen bis Beginn Reife/Fruchtausfärbung gegen zweikeimblättrige Unkräuter oder nach der Ernte (Juli bis Oktober) gegen Ackerwinde als Reihenbehandlung mit Abschirmvorrichtung spritzen.

XIII. Primula-Arten (für pharmazeutische Zwecke)
Im Pflanzjahr nach dem Pflanzen oder nach der Ernte (Anfang Mai), ab .. dem 2. Standjahr gegen zweikeimblättrige Unkräuter als Überkopfbehandlung spritzen.

Besondere Hinweise
Nur in den ausgewiesenen Kulturen anwenden.
Abdrift auf Nachbarkulturen vermeiden! Bei vorzeitigem Umbruch Nachbau von zweikeimblättrigen Kulturen frühestens 3 Wochen nach der letzten Spritzung. Größte Vorsicht ist in Gebieten mit Wein-, Obst-, Gemüse-, Hopfen-, Raps- und Tabakanbau geboten, da diese Kulturen außerordentlich empfindlich gegen Wuchsstoffe sind.

Verträglichkeit
Dicopur® M ist nach bisherigen Erfahrungen in allen Sorten und Arten der angeführten Kulturen verträglich.

Resistenzvorbeugung
Dicopur® M enthält den Wirkstoff MCPA. Der Wirkmechanismus von MCPA wird der HRAC-Gruppe O zugeordnet. Geeignete Resistenzvorbeugungsstrategien (wie z. B. Tankmischungen oder Spritzfolgen mit Wirkstoffen aus anderen Gruppen) sind zu berücksichtigen. Weitere Informationen siehe Internet www.plantprotection.org.

Hinweise zur Anwendungstechnik

Mischbarkeit
Dicopur® M ist mit anderen Wuchsstoffprodukten und Lentipur® 500 mischbar. Zur Blattdüngung kann AHL und Harnstoff (bis zu 50 kg/ha) zugesetzt werden. Weiters ist Dicopur® M mit Wachstumsregulatoren wie Stabilan® 400 und mit Getreidefungiziden wie Mystic® 250 EW oder Tazer® 250 SC mischbar.
Mischungen möglichst umgehend ausbringen.
Für evtl. negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht.
Bei Verwendung mehrerer Produkte in einer Tankmischung können unvorhergesehene Wechselwirkungen auftreten. Generell sind die Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sowie die Grundsätze der Guten Landwirtschaftlichen Praxis zu beachten.

Herstellung der Spritzbrühe
Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen lassen.
Reihenfolge der Spritzarbeit:

  1. Tank zu 1/2 bis 3/4 mit Wasser füllen.
  2. Rührwerk einschalten.
  3. Dicopur® M in den Tank geben.
  4. Tank mit Wasser auffüllen; die Wasserzuleitung unter die Wasseroberfläche verhindert ein Schäumen der Lösung. Wasserschlauch nicht direkt in die Spritzbrühe eintauchen, da die Gefahr des Brühe-Rückflusses bei Druckabfall in der Wasserleitung besteht. Fülltrichter verwenden, der in die Spritzbrühe eintaucht.

Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig.
Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen, Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.

Spritzenreinigung
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gereinigt werden:

Restmengenverwertung
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben. Eventuell auftretende Reste von Spritzbrühe und aus der Gerätereinigung nie in die Kanalisation oder im Freiland ablassen, sondern verdünnt auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.

Maßnahmen im Unglücksfall

Erste-Hilfe-Maßnahmen

Symptome/Wirkungen

Hinweise für den Arzt

Brand

Hinweise für Transport und Lagerung

Transport
Nicht transportieren und lagern bei Temperaturen unter 0 °C und über 40 °C.

Lagerung
LGK 12/10 (Lagerklasse nach VCI)
In verschlossener Originalverpackung, getrennt von Nahrungs- und Futtermitteln, nicht unter 0 °C und über 40 °C lagern und transportieren. So lagern, dass Betriebsfremde und Kinder keinen Zutritt haben.

Gefahrenhinweise

Gefahr


Vorsicht, Pflanzenschutzmittel!