Dicamba flüssig
Keine Chance für Winde und Distel.
Herbizid zur Bekämpfung von einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern in Mais.

Handelsform: 1 Liter
Vorteile
- Flüssige Formulierung für die einfache Handhabung
- Mischbar mit den gängigen Maisherbiziden
- Stark gegen Disteln und Winden
Wirkstoff
Dicamba (480 g/l; 42,1 Gew.-%)(als Dimethylamin-Salz 577,9 g/l; 50,7 Gew.-%), Wasserlösliches Konzentrat (SL)
Zugelassene Anwendungen
Schaderreger | Kultur | Aufwandmenge |
---|---|---|
einjähriger zweikeimblättriger Unkräuter | Mais | 0,6 l/ha in 200 – 400 l/ha Wasser im Nachauflauf vom Stadium 12 (2. Laubblatt entfaltet) bis Stadium 18 (8. Laubblatt entfaltet) der Kultur Max. 1 Anwendung |
Wartefrist
Abgedeckt durch zugelassene Anwendung.
Sonstige Auflagen und Hinweise
Insgesamt nicht mehr als 1 Anwendung pro Kultur und Vegetationsperiode.
Vorsicht bei benachbart wachsenden Pflanzen, da Schäden möglich.
Schäden an der Kulturpflanze möglich.
Wirkungsweise
Dicamba flüssig ist ein Wuchsstoffherbizid zur Bekämpfung zweikeimblättriger Samenunkräuter und Wurzelunkräuter,
insbesondere von Weißem Gänsefuß und Distel- und Windearten. Dicamba flüssig wirkt daher am besten bei
warmen, wüchsigen Wetter. Der Wirkstoff Dicamba wirkt systemisch, daher werden auch ausdauernde Unkräuter
wirkungsvoll bekämpft.
Anhaltend kaltes Wetter, Niederschläge kurz nach der Spritzung oder schwaches Unkrautwachstum durch starke
Trockenheit mit starker Wachsschicht mindern den Bekämpfungserfolg.
Wirkungsspektrum
- Sehr gut bis gut bekämpfbar:
Amarant-Arten, Franzosenkraut-Arten, Gänsefuß-Arten, Acker-Gauchheil, Floh-Knöterich, Winden-Knöterich, Acker- Kratzdistel, Kletten-Labkraut, Luzerne-Durchwuchs, Melde-Arten, Schwarzer Nachtschatten, Ausfall-Raps*, Acker- Senf*, Ausfall-Sonnenblumen, Vogel-Sternmiere, Wicke-Arten (einjährig), Acker-Winde, Zaun-Winde, Zweizahn- Arten - Weniger gut bekämpfbar:
Hohlzahn-Arten, Ampferblättriger Knöterich, Vogel-Knöterich - Nicht ausreichend bekämpfbar:
Einjähriges Bingelkraut, Ehrenpreis-Arten, Hundskamille-Arten, Echte Kamille, Schachtelhalm-Arten, Acker-Stiefmütterchen, Taubnessel-Arten, Hirsen und andere Ungräser
*Bis 2-4-Blatt-Stadium.
Hinweise zur sachgerechten Anwendung
Anwendungsempfehlungen
Dicamba flüssig wird im Nachauflaufverfahren in Mais eingesetzt. Zur wirksamen Bekämpfung von Distel- und
Winde-Arten sollten sich diese im aktiven Wachstum befinden und ausreichend Blattmasse gebildet haben. Distel
sollte eine Wuchshöhe von 10 – 15 cm erreicht haben, die Winde sollte eine Trieblänge von 15 – 20 cm aufweisen.
Während der Anwendung und an den nachfolgenden Tagen sollen wüchsige Bedingungen herrschen (Temperaturen
nicht unter +10 °C und nicht über +25 °C, Luftfeuchtigkeit nicht unter 60 %). Bei anhaltender Trockenheit,
verbunden mit hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit, können Wirkstoffaufnahme und –ableitung
beeinträchtigt werden. Keine Anwendung wird empfohlen bei extremer Trockenheit, bei Staunässe bzw. in Beständen,
die unter Nährstoffmangel, Krankheiten sowie Schädlingsbefall leiden.
Pflanzenverträglichkeit
Dicamba flüssig ist grundsätzlich gut in Mais verträglich. Bei Einsatz in Saatmais-Vermehrungen empfehlen wir
keine Anwendung ohne vorheriger Prüfung der Verträglichkeit. Unter Stressbedingungen wie schwach ausgebildeter
Wachsschicht zum Behandlungszeitpunkt, schlechter Bodenstruktur (z. B. Verdichtungen, Staunässe) sowie
ungünstigen Witterungsverläufen nach der Anwendung (z. B. kühle und feuchte Witterung, extreme Trockenheit,
starke Tag-Nacht-Temperaturschwankungen, niedrige Nachttemperaturen) kann das Wachstum vom Mais kurzzeitig
beeinträchtigt sein. Dabei handelt es sich nur um vorübergehende Symptome (z.B.: Blattverdrehungen), die sich
jedoch normalerweise rasch auswachsen und den Ertrag nicht nachteilig beeinflussen. Bei Mischungen mit anderen
Mais Herbiziden sollte aus Verträglichkeitsgründen die Aufwandmenge vom Dicamba flüssig auf 0,3 – 0,5 l/ha
reduziert werden, um Schäden an der Kultur zu vermeiden.
Resistenzvorbeugung
Dicamba flüssig enthält den Wirkstoff Dicamba. Der Wirkmechanismus von Dicamba wird der HRAC Gruppe O
zugeordnet.
Geeignete Resistenzvorbeugungsstrategien (wie z. B. Tankmischungen mit Wirkstoffen aus anderen Gruppen)
sind zu berücksichtigen. Weitere Informationen siehe Internet www.plantprotection.org.
Wenn diese Herbizide über mehrere Jahre auf demselben Feld eingesetzt werden, ist regional eine Selektion von
resistenten Biotypen potenziell möglich.
Geeignete Resistenzvermeidungsstrategien sind zu berücksichtigen, wie z.B.:
- Wechsel von Herbiziden bzw. Spritzfolgen / Tankmischungen mit Herbiziden, die einen unterschiedlichen Wirkungsmechanismus besitzen
- Fruchtfolgegestaltung
- Bodenbearbeitung
- Saattermin
Hinweise zur Anwendungstechnik
Mischbarkeit
Bei Mischungen mit anderen Mais Herbiziden sollte die Aufwandmenge vom Dicamba flüssig aus Verträglichkeitsgründen auf 0,3-0,5 l/ha reduziert werden, um Schäden an der Kultur zu vermeiden.
Mischungen möglichst umgehend ausbringen. Für evtl. negative Auswirkungen von Tankmischungen mit von uns
nicht als mischbar eingestuften Produkten haften wir nicht. Mischungen mit Ölen oder Blattdüngern empfehlen
wir nicht.
Bei Verwendung mehrerer Produkte in einer Tankmischung können unvorhergesehene Wechselwirkungen auftreten.
Generell sind die Gebrauchsanleitungen der Mischpartner sowie die Grundsätze der Guten Landwirtschaftlichen
Praxis zu beachten.
Spritzarbeit
Spritzgerät regelmäßig auf Prüfstand testen! Vor der Behandlung Gerät auslitern und Düsenausstoß kontrollieren. Während
der Fahrt und während des Spritzens Rührwerk laufen lassen. Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut aufrühren.
Ansetzen der Spritzbrühe
Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen lassen.
Reihenfolge der Spritzarbeit:
- Tank zu 1/2 bis 3/4 mit Wasser füllen.
- Rührwerk einschalten.
- Produkt vor dem Einfüllen kräftig schütteln!
- Dicamba flüssig über das Einspülsieb oder direkt in den Tank geben.
- Entleerten Produktbehälter sorgfältig ausspülen und Spülwasser der Spritzflüssigkeit beigeben.
- Tank mit Wasser auffüllen; die Wasserzuleitung unter die Wasseroberfläche verhindert ein Schäumen der Lösung. Wasserschlauch nicht direkt in die Spritzbrühe eintauchen, da die Gefahr des Brühe-Rückflusses bei Druckabfall in der Wasserleitung besteht. Fülltrichter verwenden, der in die Spritzbrühe eintaucht. Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig.
- Spritzflüssigkeit nach dem Ansetzen umgehend bei laufendem Rührwerk ausbringen.
Spritzenreinigung
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gereinigt werden:
- Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche ausbringen.
- Ca. 10 - 20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen.
Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen. Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen. Spritzgeräte regelmäßig auf einem Prüfstand testen lassen.
Restmengenverwertung
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser ausspülen und Spülwasser
der Spritzbrühe beigeben.
Eventuell auftretende Reste von Spritzbrühe und aus der Gerätereinigung nie in die Kanalisation oder im Freiland
ablassen, sondern verdünnt auf der zuvor behandelten Fläche ausbringen.
Maßnahmen im Unglücksfall
Erste Hilfe
- Allgemeine Hinweise:
Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen (wenn möglich dieses Etikett vorzeigen). - Nach Augenkontakt:
Sofort mit viel Wasser, auch unter den Augenlidern, ausspülen. Kontaktlinsen entfernen. Sofort Arzt hinzuziehen. - Nach Hautkontakt:
Beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen. Mit viel Wasser abwaschen. - Nach Einatmen:
Betroffene Person an die frische Luft bringen. Bei Atemstillstand künstlich beatmen. Arzt hinzuziehen. - Nach Verschlucken:
Mund ausspülen. Sofort GIFT-INFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
Hinweise für den Arzt
- Sofortmaßnahmen:
Kein spezifisches Antidot, symptomatische Behandlung.
Brand
- Geeignete Löschmittel:
Sprühwasser, Löschpulver, Sand, CO2, Schaum. - Ungeeignete Löschmittel:
Wasser im Vollstrahl.
Persönliche Schutzausrüstung verwenden. Im Brandfall, wenn nötig, umluftunabhängiges Atemschutzgerät tragen. Übliche Maßnahmen bei Bränden mit Chemikalien. Kontaminiertes Löschwasser getrennt sammeln, darf nicht in die Kanalisation oder Oberflächengewässer gelangen.
Hinweise für Transport und Lagerung
Transport
Nicht transportieren und lagern bei Temperaturen unter 0 °C und über 30 °C.
Lagerung
LGK 12/10 (Lagerklassen nach VCI)
Produkt bei Raumtemperatur im Originalgebinde so lagern, dass Betriebsfremde keinen Zutritt haben.
Getrennt von Nahrungsmitteln, Getränken und Tiernahrung lagern.
Gefahrenhinweise
Vorsicht, Pflanzenschutzmittel!
- Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
- Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.
- Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
- Nach Gebrauch Hände gründlich waschen.
- Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
- Inhalt / Behälter einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuführen.
- Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt die Gebrauchsanleitung einhalten.
- Mittel und/oder dessen Behälter nicht in Gewässer gelangen lassen. (Ausbringungsgeräte nicht in unmittelbarer
Nähe von Oberflächengewässern reinigen / indirekte Einträge über Hof- und Straßenabläufe verhindern.)
Zum Schutz von Gewässerorganismen bzw. Nichtzielpflanzen nicht auf versiegelten Oberflächen wie Asphalt, Beton, Kopfsteinpflaster (Gleisanlagen) bzw. in anderen Fällen, die ein hohes Abschwemmungsrisiko bergen, ausbringen. - Für Kinder und Haustiere unerreichbar aufbewahren. Jeden unnötigen Kontakt mit dem Mittel vermeiden. Missbrauch kann zu Gesundheitsschäden führen.
- Eine nicht bestimmungsgemäße Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
- Originalverpackung oder entleerte Behälter nicht zu anderen Zwecken verwenden.
- Zum Schutz von Nichtzielpflanzen ist eine Abdrift in angrenzendes Nichtkulturland zu vermeiden und das Pflanzenschutzmittel in einer Breite von mindestens 20 m zu angrenzendem Nichtkulturland (ausgenommen Feldraine, Hecken und Gehölzinseln unter 3 m Breite sowie Straßen, Wege und Plätze) mit abtriftmindernder Technik (mind. 50% für Anwendung auf Getreide und Grasland), gemäß Erlass des BMLFUW vom 10.07.2001, GZ. 69.102/13-VI/ B9a/01 in der jeweils geltenden Fassung) auszubringen.
- Anwendung nur durch berufliche Verwender zulässig.