Carpovirusine®

Viren, die nützlich sind.

Hochselektives biologisches Insektizid zur Bekämpfung des Apfel- und Pfirsichwicklers im Kernobstbau.

Carpovirusine
Amtl. Pfl. Reg. Nr. 2570-0
Handelsform: 1 Liter

Vorteile

  • Wirkprinzip aus der Natur
  • Hochselektiv und daher keine Beeinträchtigung von Nützlingen
  • Kurze Wartefrist

Wirkstoff

Apfelwickler-Granulosevirus (909 g/I, 1x1013 CpGV/I), Suspensionskonzentrat (SC)

Zugelassene Anwendungen

Schaderreger Kultur Aufwandmenge
Apfelwickler
(Cydia pomonella)
Kernobstbau mit max. 1,0 I/ha (0,5 l/ha/m Kronenhöhe) in max. 500 I Wasser/ha/m Kronenhöhe ab Schlüpfen der Larven, Stadium 71 [ Fruchtdurchmesser bis 10 mm (Nachblütefruchtfall)] bis Stadium 89 (Genussreife: Früchte haben sortentypischen Geschmack und optimale Festigkeit) spritzen oder sprühen.
Maximal 6 Anwendungen im Abstand von 10 Tagen.
Apfelwickler
(Cydia pomonella)
Kernobstbau im Haus- und Kleingartenbereich mit max. 10 ml/100 m2 (5 ml/100 m2/m Kronenhöhe) in max. 5 I Wasser/100 m2/m Kronenhöhe ab Schlüpfen der Larven, Stadium 71 [Fruchtdurchmesser bis 10 mm (Nachblütefruchtfall)] bis Stadium 89 (Genussreife: Früchte haben sortentypischen Geschmack und optimale Festigkeit) spritzen.
Maximal 6 Anwendungen im Abstand von 10 Tagen.
Pfirsichwickler
(Cydia molesta)
Kernobstbau mit max. 1,0 I/ha (0,5 l/ha/m Kronenhöhe) in max. 500 I Wasser/ha/rn Kronenhöhe ab Schlüpfen der Larven, Stadium 71 [Fruchtdurchmesser bis 10 mm (Nachblütefruchtfall)] bis Stadium 89 (Genussreife: Früchte haben sortentypischen Geschmack und optimale Festigkeit) spritzen oder sprühen.
Maximal 6 Anwendungen im Abstand von 10 Tagen.
Geringfügige Verwendung gemäß Art. 51.
Pfirsichwickler
(Cydia molesta)
Kernobstbau im Haus- und Kleingartenbereich mit max. 10 ml/100 m2 (5 ml/100 m2/m Kronenhöhe) in max. 5 I Wasser/100 m2/m Kronenhöhe ab Schlüpfen der Larven, Stadium 71 [Fruchtdurchmesser bis 10 mm (Nachblütefruchtfall)] bis Stadium 89 (Genussreife: Früchte haben sortentypischen Geschmack und optimale Festigkeit) spritzen.
Maximal 6 Anwendungn im Abstand von 10 Tagen.
Geringfügige Verwendung gemäß Art. 51.

Wartefrist
7 Tage

Behördliche Auflagen
Die maximale Anzahl der Anwendungen ist aus wirkstoffspezifischen Gründen eingeschränkt. Ausreichende Bekämpfung ist damit nicht in allen Fällen zu erwarten. Gegebenenfalls deshalb anschließend Mittel mit anderen Wirkstoffen verwenden.
Das Mittel ist nicht uneingeschränkt mit anderen, insbesondere kupferhältigen Mitteln, kombinierbar.
Mögliche Schäden an der Kultur liegen im Verantwortungsbereich des Anwenders. Vor dem Mitteleinsatz ist daher die Pflanzenverträglichkeit und Wirksamkeit unter den betriebsspezifischen Bedingungen zu prüfen.
Das Bekämpfungsintervall ist abhängig von der Temperatur und der UV-Einstrahlung zu wählen.
Insgesamt nicht mehr als 6 Anwendungen pro Kultur und VegetationsperiodeVegetationsperiode, auch keine zusätzlichen Anwendungen mit anderen, diese(n) Wirkstoff(e) enthaltenden Mitteln.
Eine ausreichende Wirksamkeit ist nur bei Obstanlagen mit einer Kronenhöhe bis zu 2 m gegeben. Klassifikation des/der Wirkstoffe(s) gemäß lnsecticide Resistance Action Committee (IRAC): Wirkmechanismus (IRAC GRUPPE): 31.
Bei wiederholten Anwendungen des Mittels oder von Mitteln derselben Wirkstoffgruppe oder solcher mit Kreuzresistenz können Wirkungsminderungen eintreten oder eingetreten sein. Um Resistenzbildungen vorzubeugen, das Mittel möglichst im Wechsel mit Mitteln anderer Wirkstoffgruppen ohne Kreuzresistenz verwenden. Im Zweifel einen Beratungsdienst hinzuziehen.

Anwendungshinweise

Wirkungsweise
Carpovirusine ist ein hochselektives, biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel auf der Basis eines spezifischen, insektenpathogenen Virus, dem Apfelwickler-Granulose-Virus. Carpovirusine wirkt im Obstbau nur gegen die Larve des Apfelwicklers (Cydia pomonella), und des Pfirsichwicklers (Cydia molesta), welche bei Apfel und Birne die Wurmstichigkeit verursachen. Andere Insekten - Schädlinge ebenso wie Nützlinge - werden in keiner Weise beeinträchtigt. Carpovirusine eignet sich daher ganz besonders für den Integrierten Pflanzenschutz im Obstbau. Die Apfel- oder Pfirsichwicklerlarve nimmt Carpovirusine durch ihre Fraßtätigkeit vor dem Einbohren in die Frucht auf. Im Organismus kommt es zu einer Vermehrung der Viren, die zur Zerstörung von Organen und in der Folge - innerhalb von etwa einer Woche - zum Tod des Schädlings führen. Dabei werden wieder Viren freigesetzt, so dass das Infektionspotential kurzzeitig ansteigt.

Aufwandmenge
Die Aufwandmenge von Carpovirusine soll auf die Baum- und Belaubungsdichte sowie auf die Baumhöhe abgestimmt werden. Bei einer Belaubungshöhe von 2 m (z.B. Spindelbuschanlage) sind 1.000 l Wasser mit einer Konzentration von 0,1 %, d.h. 1,0 l/ha Carpovirusine, ausreichend. Wird die Wassermenge reduziert (Sprühverfahren), muss die Konzentration entsprechend erhöht werden. Bei sehr starkem Befallsdruck muss mit stärkerem Restbefall gerechnet werden.

Anwendungshinweise
Die erste Spritzung soll mit dem Schlüpfen der ersten Larven zusammenfallen. In Abhängigkeit von den vorherrschenden Temperaturverhältnissen erfolgt das Schlüpfen 8 bis 14 Tage nach der Eiablage. Die Spritzung von Carpovirusine erfolgt somit später als die ovizid wirksamer Insektizide. Bei anhaltendem Flugverlauf muss alle 10 - 14 Tage, in der Regel alle 10 Tage, eine Folgespritzung gesetzt werden. Das Bekämpfungsintervall ist abhängig von der Temperatur und der UV-Einstrahlung zu wählen. Insgesamt nicht mehr als 6 Anwendungen durchführen. Die Überwachung des Apfelwicklerfluges mittels Pheromonfallen wird empfohlen.

Regenfestigkeit
Bei Niederschlagsmengen über 20 mm ist mit einem Wirkungsabfall zu rechnen. Eine Folgespritzung wird empfohlen.

Hinweise zur Anwendungstechnik

Mischbarkeit
Das Mittel ist nicht uneingeschränkt mit anderen, insbesondere kupferhältigen Mitteln, kombinierbar. Keine Mischungen mit Kalziumchlorid durchführen. Der pH-Wert der Spritzbrühe muss unter 8 liegen. Carpovirusine ist mit den praxisüblichen Fungiziden und Akariziden mischbar.

Herstellung der Spritzbrühe
Spritzgeräte regelmäßig auf Prüfstand testen!

  1. Tank bis zur Hälfte mit Wasser füllen.
  2. Carpovirusine in Tank schütten.
  3. Tank mit Wasser auffüllen und Rührwerk betätigen, um das Produkt in der Spritzbrühe gleichmäßig zu verteilen.

Vor der Behandlung Gerät auslitern und Düsenausstoß kontrollieren. Während der Fahrt und während des Spritzens Spritzbrühe durch Rührwerk oder Rücklauf in Bewegung halten. Nach Arbeitspausen Spritzbrühe erneut aufrühren.
Nie mehr Spritzbrühe ansetzen als notwendig. Behälter restlos entleeren, mit Wasser mehrmals gründlich ausspülen und Spülwasser der Spritzbrühe beigeben.

Spritzenreinigung
Nach Beendigung der Spritzung muss das Gerät sorgfältig gereinigt werden.

  • Technisch unvermeidbare Restmenge im Verhältnis von mindestens 1:10 mit Wasser verdünnen und bei laufendem Rührwerk auf behandelter Fläche ausbringen.
  • Ca. 10-20 % des Tankinhaltes mit Wasser auffüllen und dabei Innenflächen des Tanks mit dem Wasserstrahl, am besten unter Einsatz einer integrierten Reinigungsdüse, abspritzen. Rührwerk für mindestens 15 Minuten einschalten. Anschließend Reinigungsflüssigkeit bei laufendem Rührwerk durch die Düsen auf der behandelten Fläche verspritzen.

Die grobe Reinigung von Spritzen mit Wasser und Waschbürste auf dem Feld vornehmen. Reste von Reinigungswasser nicht über die Hofabläufe in die Kanalisation und Gewässer gelangen lassen.

Maßnahmen im Unglücksfall

Erste Hilfe Maßnahmen

  • Allgemein:
    Bringen Sie die betroffene Person aus dem kontaminierten„ Bereich hin zur frischen Luft. Schützen Sie den Betroffenen vor Unterkühlung oder Überhitzung. Lebensfunktionen aufrecht erhalten und medizinischen Rat einholen.
  • Nach Einatmen:
    Betroffene Person an die frische Luft bringen. Ärztliche Hilfe herbeiholen.
  • Nach Hautkontakt:
    Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen. Sofort mit Seife und viel Wasser abwaschen.
  • Nach Augenkontakt:
    Sofort und sorgfältig bei weit geöffneten Lidern anhaltend mit Wasser spülen (mindestens 15 Minuten).
  • Nach Verschlucken:
    KEIN Erbrechen herbeiführen. Sofort ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
  • Hinweise für den Arzt: Symptomatisch behandeln.

Brand

  • Geeignete Löschmittel:
    Wassersprühstrahl. Trockenlöschpulver. Sand. Schaum. Kohlendioxid (C02).
  • Ungeeignete Löschmittel:
    Wasservollstrahl.
  • Gefährliche Zerfallsprodukte im Brandfall:
    Phosphoroxid. Chlorwasserstoff. Schwefeloxide. Stickoxide. Kohlenstoffoxide (CO, C02).
  • Schutz bei der Brandbekämpfung:
    Empfohlene Personenschutzausrüstung tragen. Umgebungsluft-unabhängiges Atemschutzgerät tragen.
  • Sonstige Angaben:
    Beim Bekämpfen von Chemikalienbränden Vorsicht walten lassen. Die Ausbreitung des verwendeten Löschmittels eindämmen (das Produkt kann die Umwelt gefährden).

Hinweise für Transport und Lagerung
Eine Lagerung zwischen 0 und 5 °C wird empfohlen. Produkt während der Lagerung keinesfalls längere Zeit Temperaturen über 25 °C aussetzen. Bei Überlagerung in die nächste Saison ist gefrieren bei -18 °C vorteilhaft. Bei Raumtemperatur auftauen (keine Hitzeeinwirkung).

LGK 12/10 / Lagerklasse nach VCI
Produkt im Originalgebinde so lagern, dass Betriebsfremde keinen Zutritt haben. Getrennt von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln lagern.

Gefahrenhinweise

Achtung

  • Vorsicht, Pflanzenschutzmittel!
  • Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
  • Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.
  • Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
  • Einatmen von Aerosol vermeiden.
  • Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
  • Kontaminierte Arbeitskleidung nicht außerhalb des Arbeitsplatzes tragen.
  • Schutzhandschuhe tragen.
  • BEI BERUHRUNG MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen.
  • Besondere Behandlung (siehe „Massnahmen im Unglücksfall“ auf diesem Kennzeichnungsetikett).
  • Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
  • Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen.
  • Inhalt/Behälter einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuführen.
  • Enthält Apfelwickler-Granulosevirus (CpGV). Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
  • Enthält 1,2-benzisothiazol-3(2H)-one und eine Mischung aus 3(2H)-isothiazolone, 5-chloro-2methyl-, mixt. mit 2-methyl-3(2H)-isothiazoline. Kann eine allergische Reaktion hervorrufen.
  • Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt die Gebrauchsanleitung einhalten.
  • Mittel und/oder dessen Behälter nicht in Gewässer gelangen lassen (Ausbringungsgeräte nicht in unmittelbarer Nähe von Oberflächengewässern reinigen/indirekte Einträge über Hof- und Straßenabläufe verhindern).
  • Zum Schutz von Gewässerorganismen nicht auf versiegelten Oberflächen wie Asphalt, Beton, Kopfsteinpflaster (Gleisanlagen) bzw. in anderen Fällen, die ein hohes Abschwemmungsrisiko bergen, ausbringen.
  • Für Kinder und Haustiere unerreichbar aufbewahren.
  • Jeden unnötigen Kontakt mit dem Mittel vermeiden. Missbrauch kann zu Gesundheitsschäden führen.
  • Eine nicht bestimmungsgemäße Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
  • Originalverpackung oder entleerte Behälter nicht zu anderen Zwecken verwenden. Anwendung nur durch berufliche Verwender zulässig.

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